Der Fackelträger

Mein Großvater erzählte mir folgende Geschichte:

Zu einer Zeit lebte ein kleiner Junge. Zusammen mit seiner Familie lebte er verloren im Tal der Dunkelheit. Dann, eines Tages, fand er zufällig eine Fackel. Als er sie anzündetet, konnten alle im dunklen Tal das Licht sehen und sie eilten herbei. Mit seinem Licht in der Hand machte sich der kleine Junge daran, die Menschen auf dem Pfad über die Berge aus dem Tal der Dunkelheit herauszuführen. Zuerst folgten ihm an die Hundert, dann Tausende, später Zehntausende. Jedes Mal, wenn er zurückblickte, waren es mehr Menschen, die ihm hinterherkamen. Und je mehr Menschen er sah, desto zufriedener wurde er mit sich selbst und der guten Tat, die er vollbrachte.

Immer öfter blickte er zurück, um zu sehen, wie viele Menschen er aus der Dunkelheit herausführte. Wie stolz er war, dass so viele Menschen IHM folgten!
Da stolperte er und ließ die Fackel fallen.

Irgendjemand hinter ihm hob sie auf und die Menge stieg über ihn hinweg und während sie der Höhe zustrebte, blieb er im Staub zurück.

Sie waren gar nicht ihm gefolgt.