Ein Wochenende mit Maya: Lektionen des Flusses
Die Botschaft des Morgens
Heute Morgen zog ich aus dem Kartendeck von Alberto Villoldo die Karte des Flusses. Ein einfacher Satz, der tief in mir nachklang: „Alles in der Welt folgt einer natürlichen Bewegung.“ Dieser Satz hallt wider mit den bevorstehenden Ereignissen dieses Wochenendes. Ich habe eine Verabredung – eine Verabredung mit meiner beinahe dreijährigen Patentochter Maya. Ihre Eltern haben eine anstrengende Zeit hinter sich und sehnen sich nach einem Moment des Durchatmens, nur für sich. So werde ich das Wochenende in Mayas Zuhause verbringen.
Innere Unruhe und die Herausforderung der Gegenwart
Schon am frühen Morgen spüre ich eine Anspannung in mir. Fragen wie „Werde ich das schaffen?“ durchziehen meinen Geist. Mein Körper fühlt sich steif an, als ob ich neben mir stehen würde, gelähmt von einer unbekannten Furcht. Erinnerungen an eine herausfordernde Kindheit scheinen durch meine Sinne zu fluten, mich zurückziehend in eine Vergangenheit, die ich längst überwunden glaubte.
Die Weisheit des Flusses
Die Karte spricht zu mir: „Versuch jetzt nicht gegen den Strom zu schwimmen… Im Moment jedoch musst du dich entspannen…. betrachte den Moment als Geschenk.“ Dieser Ratschlag klingt so einfach und doch so schwer umsetzbar. Aber es ist eine Wahrheit, die wir als CraniosacralTherapeut*innen kennen: Die Heilung beginnt mit der ersten Berührung, und diese erste Berührung beginnt im Jetzt.
Der Körper als Tempel des Augenblicks
Eine meiner Lehrerinnen sagte einst: „Der Körper lebt in der ewigen Hingabe an das Jetzt.“ Diese Worte erinnern mich daran, dass jede Inkarnation – das Fleischwerden einer Gottheit – auch eine Begegnung mit dem Göttlichen sein kann. Vielleicht ist es so, dass wir durch die Annahme und das Erleben unseres Körpers, in der Lage sind, dem Göttlichen zu begegnen.
Einem vertrauensvollen Wochenende entgegen
Wie auch immer dieses Wochenende verlaufen mag, ob als voller Triumph, indem Maya und ich gemeinsam durch die zwei Nächte des Lebens segeln, oder in der Notwendigkeit, die Eltern zurückzurufen – die Karte des Flusses rät mir, darauf zu vertrauen, dass jedes Hindernis zu meinem höchsten Wohl dient.
In diesem Geiste werde ich atmen, meinen Körper mit einer Runde Yoga am Morgen begrüßen und offenbleiben für die Wunder, die kommen mögen. In den Worten des Dichters Rumi: „Lebe im Augenblick. Der Mond wird sich aufleuchten. Das Feld wird sich ausdehnen. Du brauchst nicht, dein Haus zu verlassen. Bleibe an deinem Tisch und horche. Horche nicht einmal, warte nur. Sei ganz still und allein. Die Welt wird sich dir freiwillig anbieten, um entdeckt zu werden. Sie hat keine Wahl. Sie wird sich in Ekstase vor deinen Füßen wälzen.“
Abschlussgedanken
In dieser Einstellung, bereit für das, was das Leben mir an diesem Wochenende bietet, beginne ich meinen Tag. Ich nehme mir die Freiheit, ganz im Jetzt zu sein, und heiße die natürliche Bewegung des Lebens, wie sie mir begegnet, willkommen.